Fragen & Antworten

Häufig gestellte Fragen
Kann der Hund zu Kindern?

Diese Frage können wir Ihnen, wenn der Hund noch im Ausland oder auf einer Pflegestelle ohne Kinder ist, nicht beantworten. Unsere Notfellchen sind alle aus „schlechten Verhältnissen „ gerettet. Dies bedeutet IMMER, dass sie entweder nach der Geburt in der wichtigen Prägezeit nicht sozialisiert wurden oder aber später schlechte Erfahrungen machen mussten. Die Vergangenheit der Hunde kennen wir nie ganz, oft sogar gar nicht. Deshalb vermitteln wir unsere Hunde grundsätzlich nicht an Familien mit Kindern unter 6 Jahren. Unkoordinierte und plötzlich schnelle Bewegungen, schreien, weinen u.s.w. können Hunde oft nicht deuten oder sehen es als Bedrohung und reagieren vielleicht mit Drohen oder gar beißen. Bei älteren Kindern kommt es sehr auch auf deren Verständnis und Verhalten an ( siehe oben ). Bitte schauen Sie in den Vermittlungsbedingungen eines jeden Hundes nach.

Ist der Hund stubenrein?

Auch das kann man nicht grundsätzlich beantworten. Sind die Hunde im Ausland leben sie dort in Zwingern und wissen nicht, dass sie zu bestimmten Zeiten ihr „ Geschäft“ an der Leine und / oder draußen verrichten müssen. Zudem geben immer ein Beispiel: unsere eigenen Hunde sind bei uns alle stubenrein. Wenn Sie aber einen dieser Hunde morgen adoptieren, wird er aus seinem Umfeld gerissen, sie kommen in eine neue Umgebung, zu fremden Menschen, der Rhythmus ändert sich – denken Sie wirklich, der Hund ist dann „stubenrein“ ?

Kennt der Hund die Grundkommandos?

Nein – was bezeichnen Sie als Grundkommandos? Ein Hund lernt das, was man ihm beibringt. Wie bei der Erziehung von Kindern, macht das jeder anders. Sagen Sie bestimmte Worte wie „ sitz“ und „platz“ oder arbeiten Sie mit Handzeichen? Oder benutzen Sie andere Worte? Oder kombinieren Sie Handzeichen+ein bestimmtes Wort? Die Tiere kommen aus Ungarn oder Rumänien, dort spricht man eine andere Sprache. Diese Frage dürfte sich somit erübrigen.

Kann der Hund an der Leine laufen?

Die meisten unserer Schützlinge können das nicht. Der eine lernt es schnell und nimmt Geschirr und Leine gut an, andere geraten in Panik und lassen sich schwer anleinen und bewegen sich manchmal zunächst draußen keinen Meter voran. Das können wir vorab leider nicht zuverlässig sagen.

Wie alt ist der Hund wirklich, das Geburtsdatum ist mit „ca.“ angegeben?

In den meisten Fällen kennen wir das Geburtsdatum nicht. Die Tierärzte vor Ort schätzen es somit. Die EU Richtlinien schreiben vor, dass in den EU Pässen, die bei jeder Einführung in ein anderes EU Land mitgeführt werden müssen, müssen ein Geburtsdatum erhalten. Deshalb sind die angegebenen Daten, die, die die Tierärzte vor Ort eintragen.

Wie zuverlässig sind die Schätzungen?

Das Geburtsdatum eines erwachsenen Hundes zu schätzen ist sehr schwierig. In der Regel nimmt man den Allgemeinzustand und den Zahnstatus als Hinweis. Da gerade der Zahnstatus aber durch schlechte Haltung, Mangelernährung u.s.w. vielfach nicht gut ist, ist auch hierbei die Beurteilung schwer. Unsere Erfahrung zeigt aber, dass die Schätzungen in den meisten Fällen mit denen unserer Tierärzte in Deutschland übereinstimmen. In wenigen Fällen gab es Differenzen. Dennoch können wir hierfür keine Garantie übernehmen.

Ist der Hund gesund?

Unsere Tiere werden von den Tierschützern vor Ort nach bestem Wissen und Gewissen auch medizinisch versorgt. Nach Ankunft im Tierheim werden erstversorgt und sobald der Zustand es zulässt, ( manche sind krank oder verletzt oder auch unterernährt ) gechipt, geimpft und je nach Alter kastriert. Beachten Sie bitte dennoch, dass unsere Hunde aus Ländern kommen, in denen der medizinische Standard noch lange nicht dem in Deutschland entspricht. Außerdem fehlen die finanziellen Mittel, um aufwendige Allgemeinuntersuchungen, Vorsorge und / oder Prophylaxe durchzuführen. Wie an anderen Stellen erwähnt, sind sie vielfach mangelernährt, wurden draußen ( Kälte,Hitze) gehalten und lebten als Streuner auf den Straßen. All diese Bedingungen können natürlich zu Spätfolgen führen, die heute noch nicht erkennbar sind. Dennoch sind viele unserer Notfellchen sehr zäh und werden uralt. Als Tierschutzverein können wir keine Garantien übernehmen.

Wurde der Hund auf Mittelmeerkrankheiten getestet?

Leider sind von diesen sog. „Mittelmeererkrankungen„, die es früher tatsächlich nur in Mittelmeergebieten gab, auch immer mehr Hunde in den von uns betreuten Ländern betroffen. Vorwiegend sprechen wir hierbei von Babesiose, Anaplasmose, Ehrlichiose und der Herzwurmerkrankung, sowie der Leichmaniose (die aber sehr selten in Ungarn und Rumänien vorkommt). Alle Krankheiten werden über Zecken und Mückenarten übertragen.

Ein Test macht erst ab einem Alter des Hundes von ca. einem Jahr Sinn, da die Ergebnisse bei Welpen und Junghunden durch ev. Antikörper, die der Welpe von der Mutter erhält, verfälscht sein können. Diese pränatalen Antikörper haben sich nach ca. 10-12 Monaten neutralisiert und ein Test macht Sinn.

In Rumänien können wir die sog. 4D Schnelltests machen. Sie sind zwar wie jeder Schnelltest nicht so sicher wie der sog. PCR Test, dennoch haben unsere Erfahrungen gezeigt, dass in den meisten Fällen die entsprechende Erkrankung angezeigt wurde.

In Ungarn haben wir die Möglichkeit eine genauere Untersuchung im Labor vornehmen zu lassen. Diese muss allerdings im Voraus von den Interessenten kostentechnisch übernommen werden (zwischen 25 und 100 Euro je nach gewünschten Untersuchungen – bitte fragen Sie uns gerne).

Dennoch gehört immer zu der ganzen Wahrheit, dass ein Restrisiko über 6 Monate bestehen bleibt. Denn die o.g. Erkrankungen haben unterschiedliche Inkubationszeiten ( die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch und dem Erkennen der Erkrankung ). Deshalb müssen diese Tests ein halbes Jahr nach Ankunft des Hundes in Deutschland in jedem Fall wiederholt werden.

Was hat der Hund im Tierheim zu fressen bekommen?

Die von uns betreuten Tierheime verfüttern was gerade aus Spenden zur Verfügung steht. Deshalb ist das unterschiedlich und variiert. Bitte lassen Sie sich fachlich beraten und füttern Sie gute, möglichst getreidefreie und kohlenhydratfreie / arme Nahrung. Die Umstellung der Nahrung kann( muss nicht ) anfangs zu Übelkeit und Durchfällen führen. Dies ist aber leider aus den o.g. Gründen nicht zu ändern.

Was ist, wenn es mit dem vorhandenen Hund nicht klappt?

Die Eingewöhnung und somit auch die „ Rudelfindung „ kann einige Wochen dauern. In dieser Zeit setzen sich die Tiere auseinander und regeln dies in Regel alleine. Wenn Sie ausreichend Erfahrung haben, können oder müssen Sie hin und wieder regulierend eingreifen. Bitte achten Sie aber unbedingt darauf, dass dies mit fundiertem Fachwissen geschieht, denn bereits hier können ganz entscheidende Fehler gemacht werden, die später dazu führen, dass sich die Tiere nicht mehr verstehen. Deshalb holen Sie sich UNBEDINGT fachliche Unterstützung bei den ersten Anzeichen von Problemen. Selbstverständlich stehen auch wir Ihnen jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite, können aber keinen Hundetrainer ersetzen, der sich die Problematik vor Ort anschaut und dann entsprechende Hilfestellung gibt.

Jeder Hund, der sein Zuhause, aus welchen Gründen auch immer, verlassen muss, wird von uns wieder aufgenommen. Da wir aber ein reiner Auslandstierschutzverein sind, der seine Tierheime in Ungarn und Rumänien hat, können wir unsere ehemaligen Schützlinge nicht SOFORT wieder abholen. Hier bieten wir zwei Möglichkeiten:

Der Hund darf solange bei Ihnen bleiben bis wir eine freie Pflegestelle haben (das Zeitfenster können wir Ihnen nicht sagen).

Eine Hundepension mit der wir zusammenarbeiten, nimmt die Hunde sofort auf. Die Kosten hierzu ( bis zu 250 Euro im Monat ) muss der Adoptant tragen bis der Hund ein neues Zuhause gefunden hat oder aber eine freie Pflegestelle zur Verfügung steht (ein Zeitfenster können wir auch hierbei nicht nennen).

Was ist, wenn wir mit dem Hund nicht zurecht kommen?

Auch hier gelten die im Abschnitt zuvor genannten Möglichkeiten.

Wie läuft die Vermittlung ab?

Hier finden Sie Einzelheiten zur Vermittlung

Vermittlungsablauf

Wo muss der Hund abgeholt werden?

Hier kommt es darauf an, in welchem Tierheim bzw. Land sich der Hund befindet.

Unsere Schützlinge aus Rumänien müssen an zentralen Treffpunkten abgeholt werden. Da diese variieren, fragen Sie uns bitte im Einzelgespräch.

Bei unseren Hunden aus Ungarn haben Sie zusätzlich die Möglichkeit einen Bringservice zu nutzen, der allerdings mit geringem Aufpreis verbunden ist. Auch hier beraten wir Sie gerne.

Wo bekomme ich das richtige Geschirr?

Alles Wissenswerte zu diesem Thema finden Sie hier:

Das Sicherheitsgeschirr

Ist der Hund lieb und dankbar?

Viele Hunde haben schlimme traumatische Vorgeschichten oder bisher ein sehr isoliertes, tierschutzwidriges Leben geführt. Oft ist über die Vorgeschichte gar nichts bekannt. Auf diese Hunde treffen die erhofften Eigenschaften eines Tierschutzhundes – nämlich „lieb“ und „dankbar“ zu sein – nicht immer zu.

Achten Sie auf Signale wie Gähnen, Lefzen lecken, Kopf von einer Person / einem Objekt wegdrehen oder Knurren. Diese zeigt der Hund, wenn ihm etwas unangenehm ist. Bringen Sie Ihren Hund ruhig aus unangenehmen Situationen hinaus bzw. geben Sie Ihrem Hund Abstand, wenn er Ihnen gegenüber solche Signale zeigt.

Unterbinden Sie niemals ein Knurren!

Ihr Hund signalisiert Ihnen so, dass er sich bedrängt fühlt. Hunde, denen diese „Warnstufe“ abgewöhnt wurde, lernen so, dass Warnungen erfolglos sind und gehen unter Umständen ohne deutlich sichtbare Anzeichen zu Schnappen oder Beißen über. Gehen Sie besonders in der Eingewöhnungsphase Konfrontationen aus dem Weg. Geben Sie Ihrem Hund Zeit, um Vertrauen aufzubauen und seine Unsicherheit abzulegen. Achten Sie auf Ihren Umgang mit dem Hund, indem Sie Sicherheit vermitteln, ruhig und entspannt mit ihm reden und so wenig bedrohlich wie nur möglich auf ihn wirken.

Kann der Hund von Anfang an längere Zeit alleine bleiben?

In den meisten Fällen müssen sie das erst lernen. Vermeiden Sie es, den Hund plötzlich lange alleine zu lassen – das kann Verunsicherung oder im schlimmsten Fall Trennungsangst auslösen! Viele Hunde haben ihr Zuhause verloren, ihr Rudel ist nicht mehr vorhanden und selbst die vertraute Umgebung und die Tagestruktur des Tierheimes gibt es nicht mehr.

Das Alleine bleiben muss von Beginn an in kleinen Schritten erarbeitet werden.

Üben Sie das Alleine bleiben, indem Sie den Hund schrittweise und allmählich in länger werdenden Zeitintervallen (5 Minuten, 10 Minuten, 20 Minuten usw.) alleine lassen. Machen Sie keine große Zeremonie beim Abschied oder Wiedersehen. Nehmen Sie bitte rechtzeitig qualifizierte Hilfe in Anspruch, sollte es dennoch Probleme mit dem Alleine bleiben geben.